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    4 months ago

    Ich denke der Aufbau der Atomwaffen nach dem 2. Weltkrieg war der ultimative Ausdruck des “Recht des Stärkeren”. Man hat sich dann auf Regeln geeinigt, weil man verstanden hat, dass Leben und Leben lassen einerseits, und das Verhindern weiterer Nuklearmächte im gegenseitigen Interesse ist. Vielleicht kann man dazu zurückfinden und alle aktuellen und potentiellen Atommächte wieder zur Kooperation bewegen.

    Atomwaffen sind aus meiner Sicht das genaue Gegenteil: sie dienen dazu, das Recht des Stärkeren dahingehend zu untergraben, als dass der Krieg für ihn zum unkalkulierbaren Risiko wird, obwohl er im klassischen militärischen Sinn überlegen ist. Der offensive Einsatz ist auch nur bedingt sinnvoll: z.B. verkauft ja Russland jetzt eroberte Gebiete in der Ukraine. Wie sollte das funktionieren, wenn sie das vorher mit Atomwaffen verstrahlt hätten? Ja, auslöschen kann man damit, aber für Geländegewinne sind diese Waffen eher ungeeignet. Deshalb hat die NATO auch damals gesagt, dass wenn Russland die Ukraine mit Atomwaffen angreifen würde, man gemeinsam konventionell angreifen werde, obwohl es ja eigentlich kein Bündnisfall ist: sie dienen eben der Abschreckung.

    Die U-Boot-Nummer ist aus meiner Sicht deshalb auch nur Getöse, um von Epstein abzulenken. Diese Waffen lassen sich aber nicht realistisch einsetzen; das wäre ein sehr viel größerer Bruch mit Russland und der Welt, als die konventionellen Streitkräfte in die Ukraine zu entsenden, und davor schreckt er ja schon zurück. Russland kann den Bluff allerdings nicht callen, ohne sich selber lächerlich zu machen, denn sie drohen ja auch mit Atomwaffen, die sie aber aus den gleichen Gründen nicht einsetzen können bzw. wollen.