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    16 hours ago

    Ich würde das unter agree-to-disagree verbuchen.

    In einer Welt in der ein steigender Teil des Durchschnittseinkommens in Wohnraum fließt (häufig eher 50+% als die empfohlenen 30%), der Planet sich langsam selber kocht und scheinbar begrenzter Bauanarchismus eine ernsthaft diskutierte Lösung ist, halte ich “Das Eigentum anderer passt aber nicht in mein Dorf Feng-Shui” für eine eher niedrige Priorität. Und wenn es sein muss, dann sollten mMn die resultierenden Kosten von Leuten getragen werden, denen das halt wichtig ist.

    • K4mpfie@feddit.org
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      15 hours ago

      Alles was ich da nur noch sagen kann ist: Funktionalismus ist der Tod der Kreativität. Wenn wir alles nurnoch unter dem “Ist es Effizient und Nützliche”-Punkt sehen dann haben wir eh schon verloren.

      Ja es gibt all diese Probleme aber die Lösung kann jetzt auch keine kreative Selbstgeiselung für die nächsten 100 Jahre sein. Diese Baubestimmung lassen sich sicher auch mit Umweltschutz und Resorucensparend lösen aber dazu bräuchte es halt auch Architekten die Lösungen suchen.

      Wenn wir auf jegliche “Bau Feng-Shui” verzichten schauts in ein paar hundert Jahren so aus wie in 1984 oder Brave New World.

      Ob dieses Selbstrexperiment wirklich funktioniert kannst du dir übrigens im ehemaligen Ost Block anschauen. Da hat man Plattenbauten nurnoch nach Funktion und Effizienz aufgestellt. Auch wenn man seit dem versucht hat diese Ort wieder schöner zu machen gelten sie noch immer vielerorts als hässlicher Wohnraum. Solcher Wohnraum macht depressiv.

      Viele deiner Problem sind übrigens politisch lösbar :) Da muss man nicht über lokale kulturelle individuelle Regel drüber fahren.

      Wenn du die Welt retten willst, zünde lieber einen Billionär an statt einer Bauverordnung.

      • int_not_found@feddit.org
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        13 hours ago

        Mir fällt nur auf, dass es hier eigentlich um den Wegfall von Regeln geht, die zu einer optischen Konformität führen sollen. Deine Beispiele sind aber ausschließlich Dinge, bei denen Standardisierung und Konformität staatlich gefördert bzw. gefordert wurden. Daher kann ich deiner Argumentation nicht so ganz folgen.

        Am Ende klingt das aber nach genau dem amerikanischen Suburbia - NIMBY. Und das ist ok. Ein bisschen NIMBY steckt in jedem, gerade wenn es um so Umfassende Dinge wie der persönlichen Umgebung geht. Um das anzuerkennen habe ich bewusst von Prioritäten gesprochen.

        Dann soll man aber auch so ehrlich sein und sagen “Ja das ist ein Problem. Ich habe aber einfach keinen Bock drauf, dass die Lösung da stattfindet” anstatt irgendeine RedScare, “aber der Kommunismus” und “Wegfall von Regeln schränkt die Individualität ein” herbeizu schwadronieren, während man sozialpsychologisch nicht haltbare Aussagen trifft und George Orwell referenziert. Der dreht sich dann nämlich im Grab.

    • barsoap@lemm.ee
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      12 hours ago

      “Das Eigentum anderer passt aber nicht in mein Dorf Feng-Shui” für eine eher niedrige Priorität

      Mit der Einstellung bauste dann ganz schnell Banlieues. Es geht beim Leben um mehr als nur den Innenraum. Zumindest, SCNR, für Leute die ab und zu den Keller verlassen.

      Diese ganzen hässlichen Neubauten halten übrigens auch nicht lange, die gesamte Bautechnik ist auf darauf nicht ausgelegt. Ein Wohnblock aus Kalksandstein mit Klinkerfassade hält ewig… und das sind hier im Norden darüber hinaus auch noch die lokalen Ressourcen.

      Und hier mal zum Thema “sieht alles gleich aus”. Oder was neueres (tatsächlich Nachkriegszeit, ist von Ernst Barlach).

      Wovon man mal weg muss sind Regeln wie Abstellplätze für Autos, so ne Tiefgarage kostet einiges.

      • int_not_found@feddit.org
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        9 hours ago

        Mit der Einstellung bauste dann ganz schnell Banlieues. Es geht beim Leben um mehr als nur den Innenraum. Zumindest, SCNR, für Leute die ab und zu den Keller verlassen.

        “Du lebst quasi schon im Ghetto, wenn ich Sonntagsmorgens beim Brötchen holen auch nur eine Fassade ansehen muss, die ich optisch nicht ansprechend finde” ist auch ein Hottake, der in meinem Dating-Profil nicht die erste Wahl wäre.

        • barsoap@lemm.ee
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          3 hours ago

          Es bleibt ja nicht bei einem Gebäude. Es muss ja nicht überall wie in Brügge aussehen aber wenn du alle Leit- und Richtlinien abschaffst dann kriegste Brüssel. Da geht man durch, da bleibt man nicht auf ner Bank oder in einem Cafe hängen. Der öffentliche Raum stirbt aus, Menschen entfremden sich weiter, die soziale Atomisierung wird verstärkt und dann haben wir den Salat. Du kannst dir den Einfluss den Architektur und Stadplanung auf Psychologie und Gesellschaft hat nicht einfach wegwünschen.

          Guck mal, Nachkriegs-Neubau in SH. Gebaut als die Wohnungslage sehr zugespitzt war, will sagen drei Familien auf eine Wohnung. Noch ein Bild. Das ist das Pendant zur Platte hier, Kalksandstein und Klinker. Erzähl mir nicht dass man das heute nicht mehr bauen kann.

          …gerade bei Klinker kann man Architektonisch langweilig sein und es sieht trotzdem zumindest passabel aus. Klinker ist die Rauhfasertapete der Fassaden.