Hochschulen wollen KI ab Mitte des Jahres vollständig für alle Aufgaben zu Hause erlauben. Gleichzeitig sollen mündliche Prüfungen wichtiger werden.

      • smokeysnilas@feddit.org
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        5 days ago

        Die Aussage ist absolut korrekt. Der Punkt ist: die Menschheit kann nicht mal sauber definieren was natürliche Intelligenz ist. Was soll der Begriff “künstliche Intelligenz” dann sein? Das ist einfach absolut irreführend. Wovon wir hier eigentlich reden ist eher statistische, datenbasierte Modellierung. Künstliche Intelligenz als Begriff dient nur der Übervorteillung ahnungsloser Investoren. Sonst nichts.

        Aber ich glaube der Kampf ist wohl mittlerweile verloren und wir müssen uns damit abfinden das der Begriff so in den Sprachgebrauch übergegangen ist…

        Edit: die eigentlich interessantere Frage ist doch, ob das Gehirn mehr/etwas anderes macht als datenbasierte Modellierung oder sind wir nicht auch bloß Produkt unserer Erfahrungen und gesammelten Sinneseindrücke usw.?

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          5 days ago

          Die Aussage ist absolut korrekt.

          Nein.

          die Menschheit kann nicht mal sauber definieren was natürliche Intelligenz ist.

          Richtig.

          Was soll der Begriff “künstliche Intelligenz” dann sein?

          Eben aus der mangelhaften Definition von “Intelligenz” lässt sich konsequenterweise auch nicht klar definieren, was künstliche “Intelligenz” im Allgemeinen ist. Aber dann muss die Diskussion auch anders geführt werden, statt künstliche Intelligenz anzugreifen und fachlich falsches Pseudowissen zu verbreiten.

          Jenseits dessen haben wir aber eine praktische Vorstellung davon, was wir unter dem Begriff “künstliche Intelligenz” kategorisieren und da ist sich die Fachwelt weitgehend auch einig. Während die Natur von Intelligenz und dessen Definition eher ein philosophisches Problem ist, ordnen wir diverseste Algorithmen und Konzepte aus einer pragmatischen Perspektive dem Begriff der KI zu. Dass es nun KI heißt und nicht “Luftbanane” oder was auch immer, ist hierfür unerheblich. Wir haben eine Schublade für diesen Zweig der Forschung bzw. Technologie und diese heißt nun erstmal “künstliche Intelligenz”. Solange das der Fall ist, ist es falsch zu behaupten, dass LLMs u.ä. keine KI seien.

          Wovon wir hier eigentlich reden ist eher statistische, datenbasierte Modellierung

          Im Fall von LLMs mag das zutreffen, jedoch nicht auf KI allgemein.

          Künstliche Intelligenz als Begriff dient nur der Übervorteillung ahnungsloser Investoren. Sonst nichts.

          Ich bin mir absolut sicher, dass das der einzige Grund dafür ist, warum die Menschheit und auch die Fachwelt noch seit vor den 1940ern diesen Begriff verwendet. /s

          die eigentlich interessantere Frage ist doch, ob das Gehirn mehr/etwas anderes macht als datenbasierte Modellierung

          Sehr viele Methoden aus der KI sind von biologischen Vorbildern inspiriert. Und dass sie tatsächlich gelegentlich sogar direkt vergleichbar sind, hat man beispielsweise bei CNNs bemerkt (neuronale Netzarchitekturen aus dem Bereich der Computer Vision): Gabor Filter. Diese wurden eigenständig erlernt und sind nach gegenwärtigem Kenntnisstand vergleichbar zu einer Komponente des menschlichen Sehens.

          Komplett identisch ist KI zu natürlicher Intelligenz natürlich nicht. Viele Komponenten fehlen da. Z.B. gibt es idR keine Neurogenese, auch sind viele KI-Systeme, anders als das menschliche Gehirn, nicht in einem durchgehenden Denkprozess, sondern ballern nur ein Eingabesignal auf Knopfdruck durch. Myelinisierte und unmyelinisierte Axone, welche die Siganlleitungsgeschwindigkeit beeinflussen, gibt es auch nicht. Auch spezialisierte Nervenzellen oder Nervenzellverschaltungen, wie z.B. Inhibitoren, existieren bisweilen meines Wissens nicht in KI-Architekturen. Und so weiter…

          Aber KI muss auch nicht komplett identisch zu den biologischen Vorbildern sein und kann dennoch extreme Leistungsfähigkeit zeigen. Letzenendes ist das menschliche Gehirn auch nur ein vernetztes biochemisches Konstrukt, welches uns dazu verhilft Sinneseindrücke zu verarbeiten, darüber zu sinnieren oder auch kreativ damit umzugehen. Manche gehen auch soweit zu sagen, dass das menschliche Gehirn letztlich auch nur eine “Wahrscheinlichkeitsmaschine” sei. So betrachtet sind sich diverse KI-Methoden und biologische Gehirne recht ähnlich.

          • smokeysnilas@feddit.org
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            4 days ago

            KI als Begriff hat Einzug in die Forschung und den allgemeinen Sprachgebrauch gehalten. Das liegt aber nur daran dass man mit KI besser Forschungsgelder akquirieren kann als mit “datenbasierter Modellierung”. Und das macht den Begriff dann nicht richtig. In den 40ern war das ein Nischenthema und nicht so etabliert wie heute. Und bis ~2015 war auch in der Forschung KI als Begriff nicht so dominant sondern das Thema lief auch unter “maschinelles Lernen”, “datenbasierte Modellierung”, “Systemidentifikation”, “Computational Intelligence”, … Ich will nicht sagen das die Begriffe alle besser sind, aber deine Darstellung dass es ein seit den 40ern feststehender Begriff ist stimmt so nicht. Und auch nach ~2015 war und ist der Begriff in der Forschung durchaus umstritten, höre dir z.B. mal Jörg Siekmann dazu an (ehemaliger Direktor DFKI, driftet zugegebenermaßen gerne ins philosophische/esoterische ab).

            Das Problem ist aber auch allgemeiner in unserem Wissenschaftssystem. Lillium baut “Flugtaxis” weil Hubschrauber halt nicht mehr innovativ sind. Ein weiteres Beispiel sind Quantencomputer. Die Liste kann man sicher noch viel länger fortsetzen. Und genau so hat sich auch KI als Begriff etabliert. Und das kann man schon problematisch finden und auch benennen dann.

            • Zacryon@feddit.org
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              1 day ago

              Und bis ~2015 war auch in der Forschung KI als Begriff nicht so dominant sondern das Thema lief auch unter “maschinelles Lernen”, “datenbasierte Modellierung”, “Systemidentifikation”, “Computational Intelligence”, … Ich will nicht sagen das die Begriffe alle besser sind, aber deine Darstellung dass es ein seit den 40ern feststehender Begriff ist stimmt so nicht.

              Da haben wir wohl in unterschiedlichen Welten gelebt.

              Und auch nach ~2015 war und ist der Begriff in der Forschung durchaus umstritten

              Dass es fundamentale Begriffsschwierigkeiten gibt, ist klar, da diese sich eher auf die philosophische Natur von Intelligenz beziehen.

              Aber kein KI Forscher, Professor und Entwickler, der sich ernsthaft in dem Bereich engagiert, weigert sich die Methoden dem Begriff der KI zuzuordnen.

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                1 day ago

                Niemand weigert sich, ich auch nicht. Aber eben nicht aus einer eigenen Überzeugung heraus, sondern weil wir von der Entwicklung überholt wurden und es schlicht zu spät bzw. ein Kampf gegen Windmühlen ist.

                Edit: zumindest bei der Kommunikation ab einer gewissen Managementhöhe