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Aus Zahlen der Bundesagentur für Arbeit schlussfolgert das Institut, dass die wegen Totalverweigerung von Jobcentern verhängten Sanktionen zwischen April 2024 und Juni 2025 wohl deutlich weniger als 100 Menschen betrafen. „Dies ist eine sehr geringe Zahl angesichts von mehr als fünf Millionen Personen, die im Laufe des Jahres 2024 zumindest vorübergehend zur Gruppe der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten gehörten“, heißt es im Bericht des zur Bundesagentur für Arbeit gehörenden Forschungsinstituts.
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Vorallem wäre man nicht der Willkür mancher Mitarbeiter ausgeliefert! Was ich hier schon gesehen/gehört habe, geht auf keine Kuhaut…
Jup, habe auch schon von krassen Machtmissbräuchen gehört in jener “Branche”.
Leider zieht der öffentliche Dienst besonders viele Leute an, deren Hauptmotivation eine sichere Anstellung ist, bei der es auf persönliches Engagement nicht wirklich ankommt. Für intrinsisch motivierte, die vor allem dem Gemeinwohl dienen, und andere proaktiv unterstützen wollen, kann es sehr frustrierend sein, in so einem Umfeld zu arbeiten. Daher dankbar niederknieen vor allen, die das aushalten und sich in diesem Umfeld stark machen für die Schwachen!
Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich unbeliebt mache, oute ich mich jetzt als ehemalige “Integrationsfachkraft” or whatever eines Jobcenters. Ich pfeife auf die sichere Anstellung bzw. bin froh, da nicht mehr zu arbeiten. Statt 150 Hilfesuchende zu begleiten sind es bei den meisten Arbeitsvermittlern 450 oder noch mehr. Individuell kann dadurch fast niemand gefördert werden höchstens durch Teilnahme an oftmals unsinnigen Maßnahmen von privaten Bildungsträgern, die sich schön eine goldene Nase verdienen. Usw., usw. Tja, sozialpädagogische Arbeit hatte ich mir anders vorgestellt. Und allein in meiner Arbeitsumgebung habe ich erlebt, dass anteilig Arbeitsvermittler sich absolut inkompetent und unfair verhalten.
Du machst Dich hier bestimmt nicht unbeliebt, nur weil Du in einem unbeliebten System gearbeitet hast. Wer Menschen ernsthaft unterstützen will, braucht dafür auch entsprechende Rahmenbedinungen.
Man kann das alles auch kommunal besser organisieren. Die Stadt Essen kriegt das auf jeden Fall anders als von Dir beschrieben hin. Die haben den Status einer Optionskommune, und dürfen deshalb ihr eigenes Ding machen. Das dortige Jobcenter beauftragt Unternehmen, die in Fachteams (Sozialpädagogen, Psychologen u.ä.) mit Gruppen von maximal 18 Leuten pro Woche arbeiten. So kann man schon Weichen stellen. Und da die meisten ja eigentlich unbedingt raus wollen aus dem Bürgergeld, lässt sich so auch viel häufiger helfen, als im JC-Standardmodell.
Eine goldene Nase verdient sich in Essen als Maßnahmenträger niemand. Wenn man in diesem Bereich arbeitet, muss man intrinsisch motiviert sein, und mit sehr viel weniger als Tarifvergütung vorlieb nehmen.
Oh, danke für Deine Worte. 🙂 Und es ist erfreulich, dass es in Essen anders läuft. 👍