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Cake day: August 7th, 2024

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  • So langsam bin ich der Meinung, dass wir solche Umfragen ignorieren sollten oder gar als Gesellschaft stärker regulieren. Zum einen ist seit der Wahl noch nicht mal eine neue Regierung gebildet worden und jetzt jazzen wir uns schon wieder hoch über die Sonntagsfrage. Eine Woche nach der Wahl. Das ist nicht produktiv, macht Politik zur Gameshow, bei der man ständig irgendwelche Scorewerte vergleicht und irgendwie ist das alles Quatsch. Als ob die Leute, die jetzt 1 Woche nach der Wahl ihre politische Meinung geändert haben, das nicht auch bis in 4 Jahren noch zig mal machen werden.


  • Leider genau das - die Idee einfach überall Hochhäuser zu bauen, damit wir alle günstig wohnen können, klingt ja erstmal nett, aber man unterschätzt echt, wie extrem durchgeplant alles in unseren Städten sein muss. Wenn du einfach mal überall ein Hochhaus hin kloppst, dann muss die Kanalisation das zusätzliche Wasser aufnehmen. Dein Stromnetz muss das packen. Dein DSL-Verteiler. Sind dann morgens die Straßen überlastet? Wie ist das mit dem ÖPNV, wenn da plötzlich 300 Leute mehr wohnen? Was ist mit den Kitas und Schulen im Einzugsgebiet, wenn man einfach mal radikal die Einwohnerzahl verdichtet? Gibt es dann genügend Lehrer und Klassenräume? Steht man dann ewig im Supermarkt und beim Bäcker an der Kasse? Passt der Verkehr auf die Infrastruktur?

    Ja, wir müssen bauen, aber gleichzeitig merke ich hier in der Stadt auch, wie sehr alles schon aufgrund der bestehenden Nachverdichtung und dem Einwohnerzuwachs knirscht. Da ist die Einwohnerzahl deutlich gestiegen, die Zahl der Autos entsprechend auch, aber die Länge der Straßen ist gleich geblieben, die Zahl der Parkplätze ist eher rückläufig. Morgens sind die Bahnen voller als es mal war. Selbst auf der Radinfrastruktur wird es eng und man merkt es auch, wenn man Abends weg geht.






  • Ich fand den Artikel etwas … wackelig. Und weiß selbst gerade nicht so ganz, woran das liegt und vllt. liegt es auch daran, dass im Artikel irgendwie etwas fehlt, irgendwie etwas nicht erwähnt wird. Einfach mal zwei Beispiele:

    “Wollen Sie für Umweltpolitik begeistern”, sagt Bell, “dann sprechen Sie über kostenlosen Nahverkehr, neue grüne Jobs, Wärmedämmung, die Mietern zugutekommt, und eine höhere Besteuerung fossiler Energiekonzerne.”

    Wir haben ja das Deutschlandticket. Das ist ist zwar nicht kostenlos, aber so günstig wie jetzt war ÖPNV in Deutschland noch nie. Und wenn du dann in einem Artikel in einer deutschen Zeitung das einfach nicht erwähnst, dann fehlt was.

    Und der in Glasgow lehrenden Soziologin Karen Bell erscheint der Klimaschutz, wie er zuletzt in Deutschland praktiziert wurde, geradezu als eine Steilvorlage für rechtspopulistische Mobilisierung: “Wollen Sie Leute von Klimapolitik abschrecken”, sagt Bell, “dann sprechen Sie über Elektroautos und Wärmepumpen.” Denn die könnten sich viele nicht leisten.

    Auch hier fehlt mir etwas: Man kann nach der BILD-Wärmepumpenkampagne nicht einfach nur schreiben, dass “Wärmepumpen zu teuer” sind und daher die Leute von der Klimapolitik abschrecken. Abgesehen davon, dass sie das nicht sind, massiv gefördert werden und sich langfristig im Vergleich zu Gasheizungen rechnen, fehlt hier einfach, wie sehr Stimmung dagegen gemacht wurde und natürlich auch einfach die Tatsache, dass in Deutschland einfach mal viele Leute zur Miete wohnen und eh nicht über ihre Heizung entscheiden können.

    Und das zieht sich dann durch den ganzen Artikel: Ich hatte ständig diese “Moment mal, so vereinfacht kann man das nicht sagen”-Momente. Dazu kommt dann, dass sehr pauschale Aussagen über breite Bevölkerungsteile getroffen werden, ohne dies demoskopisch sauber zu untermauern. In jeder wissenschaftlichen Abschlussarbeit würdest du damit auf die Schnauze fallen, wenn du pauschale Aussagen über “Arbeiter” triffst ohne dies etwa mit einer Umfrage zu belegen. Und wenn man dann auch noch weiß, dass es sehr breite Umfragemehrheiten für Klimaschutz gibt, dann wird der Artikel wackelig.













  • Das ist wirklich ein total toller Artikel. Danke dafür

    Dabei könnte alles ganz einfach sein, hätten die Gesetzgeber auf Karl Krömer gehört. Er war mehr als 40 Jahre lang Leiter des Standesamts Augsburg und Teil einer Expertenkommission, die die Regierung bei der jüngsten Reform des Namensrechts beraten hat. Er bezeichnet sich als Anhänger des Common-Law-Prinzips: “Jeder kann heißen, wie er will, es sei denn, er greift in Rechte Dritter ein oder er verfolgt einen fraudulösen Zweck. Das war’s. Das ganze Namensrecht.” So hielten es auch weite Teile des amerikanischen und angelsächsischen Raums.

    Und auch da kann ich nur zustimmen. Namen sind egal. Der Staat kriegt dich auch nach einer Namensänderung identifiziert. Wir wissen, dass es massive Diskriminierungen im Alltag aufgrund von Vornamen gibt (Kevin, Chantal, Mohammed) und auch bei Nachnamen wird dies der Fall sein. Außerdem kann es für viele auch Sinn ergeben, sich auch namentlich aus einer Familienstruktur zu entfernen, wenn man mit ihr gebrochen hat. Dazu kommt, dass diverse Eltern ihren Kindern echt bescheuerte Namen geben und warum sollten die Menschen selbst das nicht korrigieren können?