Männer kaufen überdimensionierte Fahrzeuge, sie rasen häufiger und prägen die Verkehrspolitik. Es ist Zeit für eine feministisch inspirierte Wende.
Männer kaufen überdimensionierte Fahrzeuge, sie rasen häufiger und prägen die Verkehrspolitik. Es ist Zeit für eine feministisch inspirierte Wende.
Hm ja, so hab ich mich auch gefühlt, als ich Rassismus zum ersten mal als solchen verstanden hab und mich dann sehr schlecht mit meinem weißsein gefühlt habe. Dafür musst du dir am besten Unterstützung bei Menschen suchen, die am besten keine Flintas sind und die nicht von Sexismus betroffen sind. Und solange du versuchst, deine eigene Position als Mann zu reflektieren und zu verstehen inwiefern du sexistisch, raumeinnehmend, übergriffig gegenüber anderen bist, brauchst du ja dann auch keine Schuld für ein strukturelles Phänomen auf dich nehmen. Der tricky Part ist natürlich, dass wir alle (auch wir Flintas) Sexismus internalisiert haben und es einiges an Arbeit ist, diese früh angelegten patriarchalen Verhaltensweisen abzulegen. Und es reicht eben nicht einfach nur, sich zum Feminismus zu bekennen und sich die Fingernägel zu lackieren. Für cis Männer heißt das ja auch, die eigene priveligierte Sichtweise auf die Gesellschaft zu hinterfragen, Ansprüche auf die Verfügbarkeit von Sex und Care Arbeit abzulegen, Flintas als eigenständige Subjekte wahr- und ernstnehmen, etc. Klingt vielleicht erstmal einfach, aber die meisten Typen scheitern leider daran…
Ich versuche es zumindest. Das ist, gerade weil man ja in einer Gesellschaft die vom Patriachat geprägt ist, nicht immer ganz einfach und ich stolpere auch häufiger mal über die ein oder andere Situation, bei der mir mein Verhalten gar nicht bewusst war.
Ja, das kenne ich ja genauso bei allen möglichen Themen. Die allermeisten Menschen verhalten sich ja zum Großteil erstmal unreflektiert. Ich glaube aber auch, dass der Schritt zur Reflektion für cis Männer, die sonst keine/kaum Diskriminierungserfahrungen gemacht haben, besonders schwer zu sein scheint. Die meisten cis Männer bekommen von klein auf gesagt, dass sich die Welt um sie dreht, sie Ansprüche auf weibliche Verfügbarkeit haben und Frauen auch größtenteils wie Objekte behandeln können. Von diesem Mindset Abstand zu nehmen, scheinen die meisten Männer nicht zu können und wir sehen bislang oft nur Lippenbekenntnisse, statt echter Veränderung. Selbst in den emanzipiertesten, linken Zirklen, wo cis Männer präsent sind, gibt es immer noch massive Probleme mit sexualisierter Gewalt und dem Schutz von Tätern. Das linke Projekt der kritischen Männlichkeit ist daran auch gescheitert und über so Tätergruppen, die die Täter in der Verantwortung halten sollen, hab ich auch nicht viel positives gehört.
Solange diese Gesellschaftlich so patriarchal geprägt ist, müssen sich cis Männer halt auch anhören, wie scheiße sie sich verhalten. Wir könnten das alles hinter uns bringen, wenn cis Männer sich endlich mal tiefergehend mit dem Feminismus beschäftigen würden und aufhören würden, ihre Vormachtstellung gewaltvoll zu untermauern.