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Cake day: December 18th, 2023

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  • Naja, das EUGH hat das Data Privacy Framework noch nicht kassiert, aber ich sehe keinen fundamentalen Unterschied zum Vorgänger Privacy Shield. Das “äquivalent anerkannte Datenschutzniveau” ist aus meiner Sicht nur ein temporärer Zustand.

    Gut möglich, aber so lange die Äquivalenz steht, ist die Exekutive gebunden.

    Rechenzentren in der EU zu bauen ist nur ein Feigenblatt aber keine wirkliche Lösung.

    Wieso? Es wäre ein recht teures Feigenblatt.

    Was mir aus dem Artikel nicht so ganz klar wird: Geht es überhaupt um die AI an sich oder nur um die App?

    Um die App.

    Inwieweit Weights ein Datenschutzproblem haben, ist noch nicht vor dem EUGH gewesen. Die Frage ist, ob LLMs usw persönliche Daten speichern und was für Pflichten die Betreiber bezüglich Ein- und Ausgaben haben. Die deutschen Datenschützer scheinen das durchwinken zu wollen, aber die Argumente sind ziemlich dünn. Wenn’s sein soll, dann wird das einfach unter Informationsfreiheit fallen. Ich glaube nicht, dass KI illegal gemacht wird, aber kann gut sein, dass man so aufwendig filtern muss, dass es praktisch nur für Profi-Firmen machbar ist.

    Das andere Problem ist der AI Act. Die meisten Open Source Modelle sind natürlich nicht regelkonform. Private Zwecke sind ausgenommen. Ob man diese Modelle für professionelle Zwecke hosten darf, ist nicht wirklich klar. Auch unter was für Umständen das in die Hochrisiko-Kategorie fällt und ein paar andere Feinheiten.



  • Das war vielleicht von wegen GEMA-Vermutung. Wenn irgendwo öffentlich Musik gespielt wird (kann auch ein Radio sein), dann verlangt die GEMA Geld. Wer nicht zahlen will, muss nachweisen, keine GEMA-Musik gespielt zu haben.

    Der GEMA-Vorläufer wurde von den Nazis eingeführt. Es ging um Nazi-Dominanz in allen Lebensbereichen. Totalitär eben. Nach dem Krieg wurde daraus eine private Gesellschaft, die als Monopolist Rechteinhaber vertreten hat. Theoretisch muss niemand mitmachen, aber Mitläufer laufen eben mit. Das Monopol begründet die GEMA-Vermutung.

    Solche Sachen wären in der normalen Wirtschaft bestenfalls sittenwidrig, wenn nicht strafbar. Im Copyright-Business ist das alles normal.








  • Stimmt nicht. Wenn es um “Chatkontrolle” geht, nimmst du dann auch die wohlfeilen Pressemitteilungen der Politiker für bare Münze?

    Als Nächstes (2. August) treten die Regeln für Allzweck-KIs in Kraft. Das ganze genAI Zeug, LLMs, usw. , fällt darunter. Was genau das heißt, ist schwer zu sagen. Der AI Act ist vage. Die genauen Details sollten nachgereicht werden, sind aber längst überfällig. Wenn die Anweisungen dann kurz vor knapp rauskommen, werden wohl ein paar arme Schweine ein paar Nächte durchmachen müssen.

    Eine Sache, die ich für sicher halte, ist, dass die meisten Open Source KIs, nicht compliant sein werden. Warum sollten die Firmen die Kosten auf sich nehmen? Kann man dann noch Hobby-mäßig verwenden, aber eben nicht in der Firma. Eine Firma, die sensible Daten nicht weitergeben will, kann dann nicht mehr die besten Modelle auf den eigenen Servern benutzen. Es gibt kleine Dienstleister, die Open Source Modelle über API anbieten. Das wird von Europa aus kaum konkurrenzfähig gehen.

    Es wird oft beklagt, dass Europa keine eigenen Cloud-Riesen hat. Man braucht eben keine großen Datenverarbeitungskapazitäten, wenn man nicht groß Daten verarbeiten darf. Das ist keine neue Baustelle.