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    2 months ago

    Die Gesellen können nur dann mehr Lohn fordern, wenn der Meister sie nicht leicht ersetzen kann.
    Wenn große Arbeitslosigkeit herrscht geht das nicht. Das gilt auch für Streiks.

    Wenn man für das Geld einfach jemand Anders einstellen kann, haben die Arbeiter keine große Verhandlungsmacht.
    Deshalb erkämpfen Gewerkschaften die besten Konditionen immer dann, wenn die Wirtschaft gut läuft und hohe Nachfrage nach Arbeit auf begrenztes Angebot stößt.
    In schlechten Zeiten geben sie sich dagegen idR mit Minimalkompromissen zufrieden, weil da die Verhandlungsmacht einfach nicht da ist.

    Übrigens: selbst wenn der Bäckermeister bereit ist seine Angestellten an dem oben beschriebenen Mehrgewinn zu beteiligen, muss er dafür immer noch nicht den Preis für Brot erhöhen.

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      2 months ago

      Dann hat nur der Bäckermeister mehr Geld. Er kauft alle Wohnungen auf und treibt die Immobilienpreise in die Höhe.

      Wenn das Geld im Markt bleibt, wird es solange den Besitzer wechseln, bis einer bei einem knappen Gut die Preise in die Höhe treibt.

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        2 months ago

        In beiden deiner Sätze treibt Knappheit den Preis, nicht eine Änderung der Geldmenge.

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          2 months ago

          Weil es immer knappe Güter gibt, führt eine größere Geldmenge zur Inflation.

          Energie ist für alle ein knappes Gut. Wenn die Meister mehr Geld haben, fahren sie größere Autos die mehr Benzin oder Strom verbrauchen. Dann brauchen die Gesellen auch mehr Lohn. Es entsteht Inflation.

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            2 months ago

            Energie ist für alle ein knappes Gut. Wenn die Meister mehr Geld haben, fahren sie größere Autos die mehr Benzin oder Strom verbrauchen. Dann brauchen die Gesellen auch mehr Lohn. Es entsteht Inflation.

            Ich leg das jetzt mal so aus, dass Knappheit zu höheren Preisen führt weswegen die Gesellen höhere Löhne brauchen?

            Also mal angenommen das passiert in der gesamten Wirtschaft gleichzeitig.
            Dann wäre die Ausweitung der Geldmenge die Folge der Inflation, nicht ihre Ursache.

            Steigende Preise durch steigende Energiekosten lassen sich nicht verhindern indem man die Geldschöpfung stoppt.

            Aber selbst das halte ich für realitätsfern.
            Geldschöpfung passiert durch Kreditaufnahme. Unternehmer bezahlen aber die Löhne ihrer Angestellten nicht über Kredite; das wäre langfristig nicht tragfähig. Wenn die Arbeiter höhere Löhne brauchen und man nicht damit rechnen kann, dass man sie durch günstigere Arbeiter ersetzen kann, dann muss die Lohnerhöhung aus den Gewinnen kommen.

            • plyth@feddit.org
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              2 months ago

              Ich leg das jetzt mal so aus, dass Knappheit zu höheren Preisen führt weswegen die Gesellen höhere Löhne brauchen?

              Ja. Meister brauchen mehr Benzin und sind bereit mehr für Benzin zu zahlen. Die Preise steigen, bis jemand zwangsweise verzichtet, z.B. Familien, die sich Fahrt in Urlaub ab einem Preis nicht mehr leisten können, so dass die Nachfrage zum Angebot passt.

              Also mal angenommen das passiert in der gesamten Wirtschaft gleichzeitig. Dann wäre die Ausweitung der Geldmenge die Folge der Inflation, nicht ihre Ursache.

              Die Meister machen mehr Gewinn, das war der Anfang, also die Geldmenge.

              Wenn alle gleichzeitig Preise erhöhen aber die Geldmenge gleich bleibt, dann bricht das Geschäft für unnütze Dinge ein, weil nicht mehr Geld für alles vorhanden ist.

              Steigende Preise durch steigende Energiekosten lassen sich nicht verhindern indem man die Geldschöpfung stoppt.

              Nicht alle steigenden Preise, aber der Preisanstieg durch Inflation. Wenn wie jetzt die russische Lieferung wegbricht, liegt das nicht an der Geldmenge.

              Energie war nur ein Beispiel. Alle knappen Güter steigen im Preis. Im Kleinen die Immobilienpreise. Als die Zinsen sanken und größere Kredite möglich wurden, stiegen die Preise.

              Geldschöpfung passiert durch Kreditaufnahme. Unternehmer bezahlen aber die Löhne ihrer Angestellten nicht über Kredite … dann muss die Lohnerhöhung aus den Gewinnen kommen.

              Wo ist der Widerspruch dazu, dass eine übermäßige Erhöhung der Geldmenge zu Inflation führt.